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Was uns verschobene Wirbel sagen wollen

Autorin:

Renate Adrigan

Schulungs­zentrum Obersulm

Staffelweinberg 5

74182 Obersulm-Affaltrach

Tel. 07130-401135

Fax: 07130-401137

www.schulungszentrum-obersulm.de

Aufstellung der Wirbelsäule auf der Basis der Familienaufstellung nach Bert Hellinger

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Dieter Dorns schon über 30 Jahre alte Methode hat bis heute immer wieder neue Aspekte eröffnet, z. B. die Verbindung der Wirbel durch Nervenstränge zu den einzelnen Organen. Schon bei geringfügigen Wirbelfehlstellungen können die Nerven darin eingeschränkt sein, „ihr“ Organ zu versorgen.

Dieter Dorn machte im Laufe der Jahre auch Beobachtungen, die auf den Zusammenhang zwischen der Korrektur von Wirbel- und Gelenkfehlstellungen und den Meridianen der chinesischen Medizin hinweisen.
Die Dorn-Methode umfasst jedoch viel mehr als nur die Anleitung zur Wirbelkorrektur und zu Selbsthilfeübungen. Sie zeigt darüber hinaus tiefe Einblicke in die Ganzheit des Menschen und gibt Aufschlüsse über die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Bereichen des physischen Körpers, dem Energiekörper, der mentalen Einstellung und der Psyche.
So kann man beobachten, dass bei manchen Menschen auch nach einer Dorn-Behandlung und der Anwendung von Selbsthilfeübungen doch immer wieder die gleichen Wirbelsäulenprobleme auftreten.

Wir wissen: Schmerzen sind der Schrei nach fließender Energie und die Sprache des Körpers und der Seele, die auf Missstände im Organismus, im Energiekreislauf und im Verhalten aufmerksam macht. Wenn diese Problematik nicht auf der physischen Ebene gelöst werden kann, ist der Patient aufgefordert, die Lösung über den seelischen Bereich zu suchen.

Wertvolle Hinweise auf Zusammenhänge von Wirbelfehlstellungen und inneren Problemen enthält z.B. das Wirbelsäulenposter von Hildegard Steinhauser und Helmuth Koch.

Wir wissen auch, dass es oft nicht möglich ist, eine solche Problematik nur über das theoretische Erkennen zu lösen. So haben wir in unserer Arbeit begonnen, systemische Aufstellungen der Wirbelsäule auf der Basis der Familienaufstellung durchzuführen.

Hierbei haben sich ganz verblüffende Zusammenhänge von Wirbelblockierungen, Beckenschiefstand und Fehlstellungen mit den möglichen seelischen Ursachen und deren Lösung aufgezeigt.

Wenn dazu der Zusammenhang der einzelnen Wirbel zu den Urprinzipien in Betracht gezogen wird, so wird deutlich, welche Veränderungen im seelischen Bereich und im Verhalten vorgenommen werden sollten.
In unserer Demonstration im Workshop beim Dorn-Kongress konnte das Thema „Was uns verschobene Wirbel sagen wollen“ sehr deutlich in der Praxis erlebt werden. Herr Müller hatte uns gebeten, für seine Tochter Anna, 18 Jahre, wegen einer Wirbelsäulenerkrankung eine Aufstellung zu machen.
Für jemand, der die Aufstellungsarbeit nicht kennt, ist es anfänglich schwer nachvollziehbar, was sich da entwickelt und vor allem, dass es über ein „Rollenspiel“ hinausgeht und tatsächlich tiefere Zusammenhänge sichtbar werden.

Es war uns klar, dass in dieser Demonstration lediglich Ansätze für einen Weg in Richtung Lösung sichtbar werden können.

Für die gesamte Wirbelsäule legte Herr Müller Scheiben auf dem Boden aus. Wir baten ihn, aus den Anwesenden Stellvertreter für Steißbein/Kreuzbein, beide Beckenschaufeln, die fünf Lendenwirbel, TH 12-10 und C7 auszusuchen und auf den Scheiben zu plazieren. Alle Stellvertreter zeigten auf Befragung verschiedene Reaktionen.

Nachdem für alle Wirbel Stellvertreter aufgestellt waren, kam starke Bewegung auf: Die Stellvertreter meutern, schreien, lachen, wollen zum Teil ihre Plätze verlassen. Es war nicht zu übersehen, dass uns die Wirbel etwas sagen wollten.

Hier ein kleiner Auszug der Aufstellung:

Halswirbelsäule:

Vor allem die Stellvertreterin von C 7 zeigte starke Reaktionen, hatte Herzklopfen, fühlte sich festgefahren, bewegungslos, die linke Hand zitterte, sie konnte nur schwer sprechen. Als die LWS-Stellvertreter Reaktionen zeigten, bekam sie einen Lachanfall. Die Stellvertreter der anderen Halswirbel zeigten Traurigkeit, Unlust, tiefen Schmerz, kalte Hände.

Der urprinzipielle Bezug zu Venus/Saturn-Uranus zeigt, dass Anna eine neue Richtung einschlagen sollte. Es ist wichtig, dass Sie lernt, sich zu wehren und aktiv aus eigener Kraft die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Brustwirbelsäule:

Auffallend waren die Reaktionen von TH 10-12. Hier war eine Problematik zu erkennen, die nach den Urprinzipien mit dem Venus-Aspekt in Verbindung steht, d.h., die Beziehungen zu anderen Menschen sollten überprüft und die innere Einstellung verändert werden. Die Stellvertreter der oberen Brustwirbel hatten z.T. das Bedürfnis, mehr Mitte zu haben. Das zugehörige Urprinzip Sonne zeigt das Bedürfnis nach innerer Mitte, nach Lebensfreude und Selbstbewusstsein auf.

Lendenwirbelsäule:

Betrachtet man die Bewegungen der Stellvertreter der einzelnen Lendenwirbel, so ist hier eine Dynamik im urprinzipiellen Bezug zu Saturn-Mars/Pluto zu sehen.

Diese macht deutlich, dass Anna lernt, sich dem Leben und seinen Anforderungen zu stellen, sowie sich selbst und den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.

Becken/Kreuzbein/Steißbein:

Die Basis, um mit einer geraden Wirbelsäule aufrecht durchs Leben zu gehen, bilden die Beckenschaufeln, Kreuzbein und Steißbein. Die seelische Basis bilden für diesen Bereich die Eltern und die Vorfahren. In unserer bisherigen Arbeit wurde diese Zuordnung bestätigt. Auch hier kamen wieder die Urprinzipien Saturn/Mars zum Ausdruck.

Für Anna wird es ein zentrales Thema sein, sich mutig den Themen des Lebens zu stellen.

Anna (alle Namen wurden geändert):

Die Stellvertreterin für Anna hatte Herzklopfen, Unruhe in den Beinen, Kältegefühl.

Sie fühlte sich nicht wohl und wollte anfangs überhaupt nicht Richtung Wirbelsäule schauen. Ihre Haltung war leicht gebückt, in sich zusammengesunken.

Es erforderte einige Mühe, etwas Ordnung in die „aufgeregte“ Wirbelsäule zu bekommen.

Erst dann war es ihr möglich, mehrmals folgende Sätze zu sagen:

„Ab jetzt übernehme ich die Verantwortung für mich. – Ich will mich wirklich der Verantwortung stellen. – Ich bin Anna – es geht um mich!!!“

Man konnte deutlich erkennen, dass sich Annas Stellvertreterin aufgerichtet hatte und eine festere Stimme bekam.

Fazit:

Wir haben Herrn Müller empfohlen, mit einem Dorn-Therapeuten sowie mit Aufstellungen weiter zu arbeiten, da diese Wirbelsäulenaufstellung beim Dorn-Kongress nur der erste Schritt gewesen sein kann. Inwieweit die Eltern Anna unterstützen können, Selbstbewusstsein, Vertrauen und Mut für sich zu entwickeln, entzieht sich unserer Kenntnis. Vielleicht ist auch eine professionelle psychologische Begleitung in dieser Lebensphase der Reifung hilfreich.

So kann Heilung auf der physischen, energetischen, mentalen und seelischen Ebene geschehen.