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Drei Fallbeispiele aus meiner Praxis

Autor:

Andreas Schlegel

Murtenstr. 42

CH-3179 Kriechenwil/BE

Schweiz

Tel. 031-7411529

Fallbeispiel 1:

Bei einem Abendvortrag von Martin Fischknecht war auch ein Mann anwesend, der eine verkrümmte Haltung hatte. Nach einer Beratung riet ihm Martin, sich einmal den Rücken von einem Therapeuten begutachten zu lassen. Da ich anwesend war und auch schon vorher gesehen hatte, dass er eine verkrümmte Haltung hatte, schlug ich ihm vor, sein Becken zu richten. Am nächsten Tag kam er dann zu mir in die Behandlung.

In der Therapiesitzung erzählte er mir eine Geschichte, die auch mich, als ehemaligen Bauern, sehr berührte:

Er war Pächter auf einem Landwirtschaftsbetrieb mit vorwiegend Milchwirtschaft. Wegen seines Rückenleidens musste er den Betrieb und die geliebten Kühe verkaufen. Sein Hausarzt riet ihm, sich bei der Invaliden-Versicherung zu melden, und damit begann für den Mann ein endloser Gang durch die Instanzen.

Mit der Zeit konnte es nicht mehr ertragen, von einer Instanz zur anderen herum geschoben zu werden und sagte sich: Ich will arbeiten und keine Invalidenrente. Obschon er immer noch starke Schmerzen hatte, hatte er sich jetzt ganz frisch als Hirt auf eine Alp mit 45 Kühen gemeldet. Diese Stelle sollte er in fünf Tagen antreten!

Nach nur einer Behandlung nach Dorn und Breuß waren sämtliche Schmerzen weg. Die Ursache seiner Schmerzen war ein extremer Beckenschiefstand, zudem waren der dritte Brustwirbel und der Atlas verschoben. Nun konnte er seine neue Stelle mit neuem Mut antreten und war praktisch den ganzen Sommer über schmerzfrei.

Im Herbst kam er noch einmal zu mir in Behandlung. Er war nach der Alpabfahrt arbeitslos und das beschäftigte ihn wohl auch wieder, so dass erneuten die Rückenschmerzen eher psychischer Natur waren. Im Winter hatte er eine Stelle bei den Skiliften und offenbar geht es ihm wieder gut, denn bis jetzt habe ich nichts mehr von ihm gehört.

Fallbeispiel 2:

Meine Frau behandelte eine Feng Shui-Beraterin. Nach der Behandlung sprachen die beiden noch über verschiedene Therapien, und dabei erwähnte die Klientin, dass ihr Mann einen ganz krummen Rücken hat.

Meine Frau erklärte ihr, dass eine Skoliose meist mit Erfolg therapiert werden könne. Der Mann (60 Jahre alt) kam daraufhin zu mir die Therapie. Schon nach der ersten Behandlung sah sein Rücken viel besser aus und nach weiteren Therapiesitzungen wurde der Rücken gerade. Die Feng Shui-Beraterin konnte das fast nicht glauben.

Wenn Klienten zu mir kommen, mache ich immer zuerst eine Breuß-Massage, dann sind die Rückenmuskeln entspannt und lassen sich besser manipulieren.

Fallbeispiel 3:

Ein Mann (45 Jahre alt, selbstständig, ledig, Inhaber einer mechanischen Werkstatt) kommt hin und wieder in eine Behandlung und es geht ihm nach der Behandlung meist wieder gut. In einer Sitzung klagte er über Magenbeschwerden. Seine Mutter sei alt und pflegebedürftig. Sie stehe des Nachts auf und gehe im Haus herum. Der Mann kann nicht gut schlafen weil er sich verpflichtet fühlt, immer auf die Mutter aufpassen zu müssen. Ich rate ihm, sich psychisch von seiner Mutter zu lösen.

Bei der Kontrolle seines Rückens ergibt sich eine Verschiebung des Brustwirbels TH 6 nach links. Ich bemühe mich lange diesen Wirbel zu repositionieren, aber er lässt sich keinen Millimeter bewegen. Nach geraumer vergeblicher Mühe fordere ich meinen Patienten auf in etwa einer Woche noch einmal wieder zu kommen. Gesagt, getan. Nach einer Woche lässt sich der gleiche Brustwirbel TH 6 in einigen Minuten mühelos repositionieren.

Dieser Vorfall zeigt mir, dass es manchmal besser ist, geraume Zeit zu warten, anstatt etwas erzwingen zu wollen. Nach dem Motte: Gut Ding will Weile haben.