Ich bin wirklich ein praktischer Mensch, der immer etwas in der Hand haben muss und auch sehen und spüren muss, wie sich Dinge verändern, bzw. verbessern. Durch viel Training und viele Kurse denke ich, dass ich meine Körperarbeit am Patienten auch sehr gut mache, meist bleibt es wirklich bei einer einzigen Behandlung mit der Dorn-Methode und der Rücken ist beschwerdefrei. Von diesen Fällen zu berichten ist meiner Meinung nach uninteressant, da jeder der Leser und die anderen Therapeuten und Ausbilder wissen, wie gut die Dorn-Methode funktioniert und wie wertvoll dieses Geschenk von Dieter Dorn ist.
Viel interessanter ist es meiner Meinung nach, Probleme zu erörtern, z.B. warum Bewährtes in manchen Fällen nicht funktioniert. Warum dauert die Behandlung bei manchen Menschen länger und warum schlägt sie in ca. 5 % meiner Fälle überhaupt nicht an? Das ist vielleicht schwer dazulegen, ohne bestimmte Fälle zu erörtern und diagnostischen Bilder und Blutwerte zu zeigen – die allerdings auch nicht immer aussagekräftig sind. Aber vielleicht kann ich in aller Kürze meine Idee hinter dieser Problematik beschreiben.
Ich war nie jemand der sich lange mit der psychischen Seite von Problemen beschäftigt hat, doch die Praxis zeigt mir nun, dass dort eine Hauptursache vieler Leiden ist. Warum bekommt der eine eine Erkältung und der andere nicht, obwohl das Immunsystem von beiden normalerweise gut arbeitet? Warum sind Schulterverspannungen im Zusammenhang mit Depressionen so häufig? Das sind Fragen, die mich beschäftigen.
Früher gab es zu jedem Leiden einen Spruch, eine Redewendung oder sogar ganze Verse. Als junger Mensch belächelt man das vielleicht (vor allem in meinem Alter, mit 27 Jahren), aber später macht man sich seine Gedanken dazu. Schon die Redeweise: „Welche Last trägst Du auf den Schultern“ stammt wohl von häufig vorkommenden Muskelverspannungen im Schulterbereich bei Menschen, die viel ertragen müssen.
Ein anderes Beispiel ist die winterliche Jahreszeit, mit ihrer Verstärkung von Depressionen. Draußen ist es dunkler, düsterer, kälter, man zieht die Schultern hoch und versucht, sich zu schützen. Dann kommen noch die vielen Familienfeiertage hinzu, von den die einen so viel erwarten und die andere so besonders hassen. Schulterverspannungen gibt es im Winter wohl nicht nur aufgrund der Kälte oder weil der 2. Brustwirbel schief steht, sondern vielleicht auch, weil bei einem Menschen die Stimmung bedrückt, gereitzt oder belastet ist.
Wir als ganzheitlich orientierte Therapeuten und Berater sollten immer den ganzen Menschen im Auge behalten: Körper, Geist und Seele. Manche Therapeuten streicheln ja die Patientenseele mittels Breuß-Massage, was ich nur jedem weiter empfehlen kann, der diese Methode noch nicht erlernt hat. Durch die Breuß-Massage kann sich der Patient emotional fallen lassen; seine Last wird ihm zeitweilig von den Schultern genommen. Doch auch andere Methoden können die geistige Entspannung des Patienten fördern. Aus meiner Praxis kann ich die so genannte Palm-Therapie nach Moshé Zwang empfehlen. (Näheres unter www.palmtherapy.com, bzw. der Seite des deutschen Ausbilders www.patrick-roemer.de.) Außerdem kann man mit psychologischen Sitzungen, Hypnose oder Autogenem Training gute Erfolge erzielen. Meiner Meinung nach ist es so, dass sich bei Menschen mit gesundem Geist Probleme nicht mehr über die Wirbelsäule zeigen müssen.
Wünschen wir uns nun also gegenseitig einen freien Rücken und wenig Therapieblockaden bei unseren Patienten. Ich hoffe mit meinem kleinen Beitrag, dem einen oder anderen eine Anregung gegeben zu haben.
Für Hinweise, zusätzliche Tipps und Anregungen bin auch ich immer dankbar. Schreiben Sie mir einfach eine E-Mail.