Wir kennen alle die Dorn-Plakate mit den verschiedenen Zusammenhängen körperlicher und psychischer Aspekte, die mit Wirbelfehlstellungen zusammenhängen können.
Aber machen wir uns auch klar, was das für die tägliche Arbeit bedeutet?
Die Dorn-Methode gehört zu den sog. Körpertherapien, doch dies weist ja nur auf den Ansatzpunkt unserer Vorgehensweise hin: den Körper.
Wir massieren, streichen, drücken, bewegen, lassen bewegen! Dadurch bringen wir Lymphe, Blut, Gewebsflüssigkeit in Bewegung. Wir bringen die „Körpersäfte“ wieder in Fluss, aber nicht nur dies, auch Energien fließen wieder.
Wir regen an. Manche unserer Patienten gehen auch weit mit in den neuen Fluss, lassen sich tragen, lösen Blockaden auf und manches Mal lösen sich auch die Tränen.
Wir lernen die Technik der Dorn-Methode, das Prinzip des Arbeitens an Gelenken in Bewegung.
Dann kommt die Übung, das Ertasten, Erfühlen der Fehlstellungen, der Problemzonen. Mit der Erfahrung kommt auch die intuitive Ursachenforschung, das Hören auf den Patienten. Das gemeinsame Arbeiten mit dem Patienten.
Er gibt uns die Verantwortung für seine Gesundheit nicht ab. Er behält sie, er bekommt seine Übungen als Hausaufgaben mit, das ist das Wunderbare an der Dorn-Methode, der Patient be-hält seine eigene Gesundheit in der Hand – oder am Türrahmen!
Wir bieten unser Wissen, unsere Erfahrung an, um Wegweiser sein zu können, um an sein ureigenstes Wissen um seine Gesundung zu kommen. Der Patient bestimmt, wie weit er geht. Er bestimmt, ob er jetzt ganz gesund werden kann oder noch nicht.
Wir können also verschiedenste Ebenen mit der Methode Dorn und den meist damit verbundenen Massageformen (Breuß, Lockern der Muskeln, Weichmassieren mit Öl oder das Arbeiten mit dem Mobilisator) ansprechen.
Die körperliche Seite liegt „auf der Hand“. Darunter zeigt sich der vegetative Aspekt mit örtlicher Rötung, lokalem Schwitzen, Ermüdung nach der Behandlung. Aber wir sprechen auch die psychische Seite an, vielleicht sogar die Seele.
Wenn sich Behandler und Patient ganz auf die Therapie einlassen können, kann eine Tiefe entstehen, die die Seele berührt.
Doch diese Tiefe muss ausgehalten werden können – vom Patienten und vom Behandler.
So kommt nach dem Erlernen der Grundtechniken das Erkennen, wie tief und intensiv die Therapie zu welchem Zeitpunkt sein darf: Das ist die Kunst einer guten Behandlung.
Die liebevoll ausgeführte Therapie weckt Hoffnung und so ist Heilung möglich.