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Mangelerscheinungen des Bindegewebes
– erkennen und behandeln

Autorin:

Doris Böhm

Heilpraktikerin, Dorntherapeutin

Ausbilderin nach Dorn und DorSana®, Autorin


Therapiezentrum für Rücken und Gelenke

Händelplatz 2

91126 Schwabach

Tel. 09122 - 15 14 1

www.dorn-therapie.com

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Der Dorntherapeut korrigiert Fehlstellungen an den Gelenken und der Wirbelsäule, die er am Körper seines Patienten feststellt.

Mit Selbsthilfeübungen, die der Patient nach Empfehlungen des Dornanwenders durchführt, können die Gelenke in der richtigen Position gehalten und damit Verschleißerscheinungen und Arthrosen verhindert werden.

Doch es kommt immer wieder vor, dass trotz korrekt durchgeführter Übungen die Subluxationen bestehen bleiben. Meine Beobachtungen haben mich zu nachstehender Schlussfolgerung gebracht:

Liegt ein gravierender Mangel an Mineralien vor, kann es durch ausgeleierte Bänder trotz der Übungen dazu kommen, dass Gelenke durch die Bindegewebsschwäche nicht in der optimalen Position bleiben.

Der Therapeut sollte die aktuelle Situation des Patienten nicht nur mit den Augen des Dornanwenders sehen. Bei wiederholt diagnostizierten subluxierten Gelenken empfehle ich nach der Abklärung, ob der Patient seine Selbsthilfeübungen auch tatsächlich korrekt durchgeführt hat, den Zustand seines Mineralstoffwechsels zu betrachten.

Der Körper verrät durch verschiedene Zeichen wie es um seine Stoffwechsellage steht. Mit Hilfe physiognomischer Kenntnisse können Veränderungen sogar im Gesicht erkannt werden.

Entscheidend ist die Stoffwechselsituation des Bindegewebes.

Das Bindegewebe

Das Bindegewebe ist ein wichtiger Teil unseres Bewegungsapparates. Es besteht aus Bindegewebszellen und Interzellularsubstanz und dient verschiedenen Zwecken. Für den Dornanwender ist hauptsächlich die Stützfunktion des Bindegewebes von Bedeutung. Je nach Typ und Geschlecht enthält die Interzellularsubstanz mehr oder weniger Wasseranteile. Die Festigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Darm muss genügend Mineral- und Nährstoffe aufnehmen können, die Leber hat die Aufgabe diese umzubauen und ist so für die Festigkeit des Bindegewebes zuständig. Hormone bestimmen die Zusammensetzung der Interzellularsubstanz. Bei diesem komplexen System baut ein Steinchen aufs Andere und Mängel ziehen gravierende Folgen nach sich.

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Bild I

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Bild II

Mangel an Kieselsäure

Hat der Körper einen Mangel an Kieselsäure, dann fehlen Festigkeit und Elastizität des Bindegewebes. Dadurch können die Bänder die Gelenke nicht in ihrer Position halten, was zu lockeren Gelenken und im schlimmsten Fall zu einer Skoliose führen kann.

Diese Mangelerscheinung kann man am Nasensteg erkennen (siehe Bild I). Ist dieser krumm, deutet dies auf ein instabiles Bindegewebe hin. Je gerader der Nasensteg ist, desto mehr Kieselsäure hat der Mensch von Geburt an mitbekommen.

Einen angeborenen Mangel erkennt man z. B. daran, dass das Kinngrübchen von Geburt an gefurcht ist. Der Betreffende hatte einen angeborenen Beckenschiefstand (siehe Bild II). Ist das Bindegewebe in Ordnung, kann der Dornanwender diesen Schiefstand schnell beheben.

Ein weiteres Zeichen für eine angeborene Bindegewebsschwäche, vor allem im Beckenbereich, zeigt sich am Fingerendglied des kleinen Fingers, wenn dieses in ausgestreckter Position zum Ringfinger knickt (siehe Bild III).

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Bild III

Einen sich neu entwickelnden Mangel an Kieselsäure erkennt man daran, dass die Haut am Rand des Nagelbettes einreißt und absteht. Ein typisches Symptom ist auch, dass Patienten immer an diesem Häutchen zupfen oder beißen. Im Gesicht zeigt sich eine vermehrte Faltenbildung auf der Stirn und um das Auge.

Bei Mängeln empfehle ich Schüsslersalze.

Die Kombination von Calcium fluoratum D 12, Silicea D 12 und Natrium phosphoricum D 6, jeweils 3 x 2 Tbl. lutschen, über einen Zeitraum von 6–12 Monaten hat sich bewährt.

Eine Substitution von reiner Kieselerde empfehle ich begleitend zu einer Skoliosebehandlung.

Sie werden überrascht sein, wie schnell sich die Wirbelsäule stabilisiert.

Überschuss an Säuren

Die Bindegewebsschwäche kann auch durch einen Überschuss an Säuren entstehen. Dies zeigt sich an den Fingernägeln, wenn diese von Längsrillen durchzogen sind. In besonders schweren Fällen können auch die Fußnägel betroffen sein.

Im Gesicht, am Hals und an den Ohren weist eine helle Röte auf zu hohe Säurewerte hin. Diese Röte tritt manchmal fleckig auf und wird durch Hektik oder Stresszustände verstärkt.

Den aktuellen Säuregehalt kann der Patient leicht überprüfen, indem er den pH – Wert seines Urins mit Hilfe von Lackmuspapier testet. Der pH – Wert sollte morgens nüchtern und weitere 3 x pro Tag, jeweils etwa eine Stunde nach der Nahrungsaufnahme überprüft werden.
Der Nüchtern – pH – Wert darf im saueren Bereich liegen, zwischen 5,9 und 6,2. Im Laufe des Tages sollte der Wert ein – bis zweimal über 7,0 steigen.

Erreicht der Patient diese Werte nicht, empfehle ich die Trinkmenge zu überprüfen und ggf. auf mindestens 2 – 2,5 Liter zu erhöhen. Er soll kein kohlensäurehaltiges Mineralwasser, sondern stilles Wasser, Tee oder stark verdünnte Fruchtsäfte trinken.
Mit pflanzlicher, basischer Kost wird der Säureüberschuss ausgeglichen. Der Dorntherapeut kann unterstützend die Nierenwirbel behandeln.

Führen diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg, empfehle ich die Zufuhr basischer Medikamente. Z. B. Basica, Nemabas oder Alkabase. Fuß – oder Vollbäder mit Natron und Meersalz 2 – 3 x wöchentlich unterstützen diese Behandlung.

Bei erkennbarer Röte des Gesichtes haben sich Magnesiumgaben bewährt.
Magnesium D 6, 2 x 2 Tabl. lutschen und vor dem Schlafen 10 Tabletten in heißem Wasser aufgelöst schluckweise trinken. Magnesium setzt die Reizleitung der Nervenbahnen herunter und wirkt dadurch krampflösend. Diese Behandlung hat auch bei Ischialgien und anderen Nervenschmerzen bessere Erfolge gebracht als mineralische Magnesiumgaben.

Calciummangel

Einen bestehenden Calciummangel erkennt man an den Fingernägeln. Der Nagel wächst normalerweise innerhalb von zwölf Wochen aus dem Nagelbett zur Nagelspitze. So kann man den Zeitpunkt der Calciumverwertungsstörung zurückverfolgen.
Bei diesen Störungen zeigen sich weiße Flecken auf den Nägeln. Manche Kinder haben während der Wachstumsphase an allen zehn Fingernägeln diese Erscheinungen.
In der Literatur wird bei diesen Symptomen auch ein Zinkmangel erwähnt. Dies konnte ich bisher nicht lange genug beobachten, um es zu bestätigen.

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Bild IV

Im Gesicht erkennt der Physiognom bei Calciummangel Längsfalten vor den Ohren (siehe Bild IV). Um die richtige Form der Calciumsubstitution zu finden, muss der Therapeut verschiedene Aspekte beachten:

Calcium fluoratum wird nötig, wenn Gelenke knacken und Bänder nicht mehr halten. Vom Typus her handelt es sich meist um langgliederige, schlanke und hellhäutige Personen. Im Gesicht erkennt man Würfelfalten im inneren unteren Augenwinkel.
In diesem Falle sind gezielte Gaben homöopathischer Dosen von Calcium fluoratum D 6 oder D 12 angezeigt.1 x 3 Globuli täglich können innerhalb von 6 – 8 Wochen auch die schwersten Mangelerscheinungen beseitigen.

Calcium phosphoricum ist bei schlankem, nervösem Typus, mit dunkler Haarfarbe nötig. Der Betroffene ist ständig müde und hat graue Schatten unter dem Augenlid, meistens am inneren Augenwinkel. Das Medikament hat sich auch in der Rekonvaleszens bewährt.
Man verschreibt Calcium phosphoricum D 6, 1 x 3 Globuli täglich, über 4 – 8 Wochen.

Ist der Betroffene eher dick und phlegmatisch, das Gewebe weich und aufgeschwemmt, benötigt der Körper Calcium carbonicum, um straff und elastisch zu werden. Bei Kindern ist die Substitution häufig vor dem Wachstumsschub wichtig.
Man verschreibt Calcium carbonicum D 6, 1 x 3 Globuli täglich, über 4 – 8 Wochen.

Alle oben genannten Zusatzstoffe sind weder verschreibungspflichtig, noch sind Nebenwirkungen in meiner Praxis vorgekommen. Sie sind in jeder Apotheke erhältlich und eine preisgünstige Unterstützung für die Behandlung und Vorsorge von Mangelerscheinungen.

Durch die modernen Lebenssituationen, erhöhter Stress, Bewegungsmangel, Fast-Food mit weniger wertvollen Lebensmitteln, kommt es vermehrt zu den erwähnten Mangelerscheinungen oder zu einem Überschuss an Säuren.
Selbst wenn sich Menschen ganz bewusst ernähren können sie nicht alle Mängel ausgleichen.
Die meisten Pflanzen, vor allem wenn sie konventionell mit Einsatz von Kunstdünger und Spritzmittel heranwachsen, enthalten nicht mehr die Menge an Mineralien, wie noch vor 50 Jahren. (Vergleichen Sie hierzu die Studie von Ronald Grossarth-Maticek „Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten Verlaufsstudie“, Erfahrungsheilkunde 08/2003, Haug–Verlag.)

Die Mangelerscheinungen kann ich zunehmend bei Babys und Kleinkindern feststellen, die immer häufiger mit lockeren Hüften und Sprunggelenken in meine Praxis gebracht werden. Dies kann nicht alleine auf fehlerhafte Maßnahmen während der Entbindung zurückgeführt werden.
Es sind auch andere Altersgruppen davon betroffen, am wenigsten Probleme erlebe ich bei Menschen jenseits der 6. Lebensdekade.

Ich wünsche jedem Dornanwender, dass er bei der Beurteilung des Bewegungsapparates seiner Patienten im Bedarfsfall auch die Stoffwechsellage des Bindegewebes berücksichtigen kann.
Ein ausgewogener Mineralhaushalt des Bindegewebes bewirkt neben den Selbsthilfeübungen eine nachhaltige Stabilität der Gelenke.